Chronik

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Unsere Chronik ab den Gründungsjahr 1901:

Eine kleine Interessentengruppe von hiesigen Bürgern fand sich am 22. April 1901 im „Gasthaus zum Greifhans" zwecks Gründung eines Obstbauvereins zusammen.

Auszug aus der Gründungsversammlung:

In der Gründungsversammlung am 29. April 1901, zu der sich eine größere Anzahl von Bürgern einfand, wurde der Verein unter dem Namen „Obstbausektion Mering" aus der Taufe gehoben. Dr. Albert Scheglmann wurde zum 1. Vorstand, Buchdrucker Johann Egger zum Schriftführer und Kassier und Gastwirt Alois Mayr zum Zeugwart gewählt. Zusammen mit Bürgermeister Johann Lipp, Bankier Clemens Wohlgeschaffen und Schmiedemeister Josef Schneider, hatten sich die Herren besonders für die Gründung des Vereins eingesetzt. Der Vereinsbeitrag wurde auf 15 Pfennige pro Monat festgesetzt. In ausführlicher Weise wurde vo0m Vorstand Scheglmann die Notwendigkeit und der Zweck des Vereins klargelegt. Dies betrifft vor allem die Neuanzucht, Pflanzung und Pflege von Obstbäumen und Sträuchern, sowie sachgemäßer Ankauf von Obstsorten für hiesiges Klima und Bodenarten. Auch sollen kostspielige Gerätschaften auf Kosten des Vereins zum allgemeinen Gebrauch für Mitglieder angeschafft werden. In Vorträgen sollen die Düngungsversuche mit Kunstdünger und dessen gemeinsamer Ankauf besprochen werden, sowie die Kenntnis von Obstschädlingen und die Mittel zu ihrer Vertilgung bekannt gegeben werden. Herr Apotheker Schneller erklärte sich bereit, diesbezüglich Vorträge zu halten, Schädlingsbekämpfungsmittel billigst zu liefern und Bodenuntersuchungen für Mitglieder unentgeltlich durchzuführen. Zur Ansicht lagen mehrere Jahrgänge des „Praktischen Rathgebers" als Vereinsorgan auf. Weiter sollen Obstgärten von Mitgliedern besichtigt und Mustergärten von Ruf besucht, sowie Obstausstellungen abgehalten werden. Jeden ersten Montag im Monat kommen die Mitglieder zu gegenseitiger Aussprache im Vereinslokal „zum Greifhans" zusammen. Mit 23 Mitgliedern hat sich der Verein konstituiert und es steht zu erwarten, dass sich noch viele Interessenten anschließen, wozu sie herzlichst eingeladen werden. Birgt doch die Pflege der Obstbäume eine sittlich veredelnde Kraft. Sorgen wir deshalb dafür, dass unsere Söhne sich damit eifrig befassen, denn ein reines Vergnügen bereitet dem Kundigen das Gedeihen seíner Pfleglinge und mit großer Sorgfalt schütz er sie vor jedem Schaden. So möge denn der neue Verein, der seinen Mitgliedern so manche Mühe – doch kein Lohn ohne Mühe – machen wird, blühen und gedeihen und diesen und ihren Nachkommen eine Quelle nicht nur des Nutzens, sondern auch der Freude und inneren Befriedigung werden.

Fachvorträge: Herr Apotheker Schneller aus Mering nahm sich hauptsächlich der Aufklärungsversammlungen über Schädlinge im Obstbau an. Jährlich erleidet dieser Anbau großen Schaden für Landwirte und Gartenfreunde, doch es fehlte die Kenntnis der Insekten, deren zeitliches und örtliches Auftreten und die wirksame Bekämpfung. In Gläsern stellte Herr Schneller die bei uns vorkommenden Schädlinge des Obstbaues lebend vor. Ausführlich beschrieb er das Aussehen, die Entwicklung, Eiablage, Larven, Verpuppung, bis zum fertigen Insekt von Apfelblütenstecher, Birnenknospenstecher, Baumweisling Blattläuse, Frostspanner, Ringelspanner uns Apfelgespinnstmotte vor. Empfohlen wurde das tägliche Abklopfen der Äste, sowie das Abfackeln auf untergelegte Tücher, sofortiges Einsammeln und Verbrennen der abgefallenen Schädlinge. Auch auf die ausgiebige Düngung wurde hingewiesen, die eine raschere und üppigere Entfaltung der Blütenknospen anregt, wodurch diese Widerstandsfähiger gegen Befall sind. Die Bekämpfung von Schädlingen ist Ehrensache der obstbautreibenden Bevölkerung. Also, möglichst früh die Raupennester entfernen, Bäume und Zweige abklopfen und die Singvögel hegen, das sind die Hauptbedürfnisse. Unter anderem wurden Vorträge gehalten über „Grundregeln des Obstbaues" von Wanderlehrer Herrn Wein, „Nutzen des Obstbaues" von Kreiswanderlehrer für Oberbayern Herrn Reichenbach, „Pflanzung, Düngung und Behandlung von jungen Bäumen" von Obstbaukonsulent im Ministerium des Inneren Herrn Rebholz, um nur einige Fachvorträge zu erwähnen. Auffallend ist, dass damals nie von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln gesprochen wurde. In der Folgezeit widmete sich die Vorstandschaft fleißig dem Aufbau, Werbung und Bekannt werden des Vereins. Die Vereins-Statuten wurden beraten, abgestimmt, verfasst, der Versammlung vorgelesen und ein Exemplar an das königliche Bezirksamt nach Friedberg zur Sanktionierung übergeben. Auch von den Nachbargemeinden Meringerzell, Reifersbrunn, Hörmannsberg, Ried, Kissing, Lindenau, Seehof, Merching, Hochdorf, Althegnenberg, Steinach, Brunnen, Steindorf und Walleshausen war Mitgliederzulauf zu verzeichnen. Im Oktober wurde vom Verein eine Obstausstellung abgehalten, die auch von den umliegenden Ortschaften besucht wurde. Als Eintritt verlangte man 10 Pfennige. Schulklassen mit Führung ihrer Lehrer hatten freien Eintritt. Die erfolgreiche Ausstellung wurde von der Prominenz hoch gewürdigt. Sie brachte einen Erlös von 54 Mark und 61 Pfennige.

1902: In der ersten Generalversammlung am 28. April 1902 wurde durch Wahl die Vorstandschaft mit den Herren Clemens Wohlgeschaffen und Michael Lohmeier um zwei Ausschussmitglieder erhöht. Auch wurde beschlossen, einen Mann für vier Wochen nach Weihenstephan zur Ausbildung von Obstbaumzucht zu schicken. Mit den Herren Baronen Freiherrn Edmund und Theodor von Boutteville traten zwei Förderer dem Verein bei.

1904: Im Jahre 1904 wurde auf Antrag von Vorstand Scheglmann ein Bienenzuchtverein als Zweigverein gegründet, zu dessen Vorstand Bienenmeister Alois König aus Kissing gewählt wurde. Von nun an hieß der Verein „Obstbau- und Bienenzuchtverein Mering"". Im Schlusswort der Versammlung hieß es, dass Obstbau und Bienenzucht in unserem schönen Heimatdorfe ein wohnliches Heim und eine sichere Pflegestätte gefunden habe. Daraufhin folgte eine große Obst- und Honigausstellung, die regen Zuspruch der Bevölkerung hatte. Am 10. September 1904 nahm Vorstand Scheglmann an der Bezirksversammlung in Friedberg teil, zwecks Gründung eines Obstbau-Bezirksvereins. Später hat es Zuschüsse aus der Distriktkasse Friedberg gegeben.

1905-1911: 1905 wurde der Garten am alten Schulhaus mit 14 Obstbäumen bepflanzt, wobei die Schulkinder beim Setzen hinzugezogen wurden. Aus der Gemeindekasse gab es hierfür einen Zuschuss von 31 Mark. Der bisherige Schriftführer und Kassier, Buchdrucker Egger, gab sein Amt auf, wofür Edmund Freiherr von Boutteville gewählt wurde. Nach dessen Tod übernahm 1909 Johann Freiß dieses Amt. Nach 10- jähriger Mühevoller Aufbauarbeit gab Dr. Scheglmann 1911 den Vorstandsposten auf, wofür ihm als Dank die Würde des Ehrenmitgliedes verliehen wurde. Zum 1. Vorstand wählte die Versammlung Herrn Lehrer Kleindienst, der sich sofort für die Beschaffung einer Obstkelterei einsetzte, weshalb er den anwesenden Obstbaubeflissenen einen Trunk köstlichen Johannisbeerweines Marke „Meringer Eigenbau Auslese" kredenzte. Nachdem Vorstand Kleindienst und Kassier Freiß zum Diesener Obstbauverein zur Besichtigung der dortigen Kelterei abgeordnet wurden, kaufte der Meringer Verein 1912 seine eigene Kelterei, deren Kosten aus Vereinsmitteln, Zuschüssen und einem Darlehen von 450 Mark aus der Darlehenskasse bestritten wurde. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden 2.607 Liter Most erzeugt, die einen Benützungsbetrag von 24,83 Mark in die Vereinskasse einbrachten. Während des 1. Weltkrieges war es ruhig um den Verein, doch aus den Kassenberichten ist zu ersehen, dass Bewegung bestand und Beiträge kassiert wurden.

1919-1945: Am 4. Mai 1919 wurde zur ersten Jahresversammlung nach dem Krieg einberufen, in der Vorstand Kleindienst und Kassier Freiß die Anwesenden ermunterten, der Meringer Obstbauverein möge wieder in alter Stärke erstehen. Obstschauen mit heimischen Obstsorten wurden wieder abgehalten. Eine Bezirksobstbau-Versammlung hat 1922 in Mering stattgefunden. Infolge der Inflation nahm die Mitgliederzahl rapide ab. Die Bienenzüchter trennten sich 1935 zur Gründung eines eigenen Vereines. Eine kleine Schar von Mitgliedern, voran Alfons Lenich, Maria Lipp, Ignaz Königer und Johann Guggumos, retteten den Verein über den 2. Weltkrieg. Nach Kriegsende legte die gesamte Vorstandschaft ihr Amt nieder. Die wechselhafte Zeit der Inflation, Arbeitslosigkeit, politische Ereignisse und die Jahre des 2. Weltkrieges machten, wie allen Vereinen, auch dem Obstbauverein schwer zu schaffen. Schriftliche Unterlagen aus diesen Jahren sind nicht auffindbar. Aus mündlichen Überlieferungen war zu erfahren, dass trotz der wandelhaften Zeit die Zugehörigkeit als Mitglied zum Verein bestand und auch Zusammenkünfte stattfanden.

1946: In einer Versammlung, am 2. März 1946 im Gasthaus „zum Greifhans", zu der sich ca. 50 ehemalige Mitglieder einfanden, wurde Herr August Meier zum 1. Vorstand, Herr Michael Dosch zum Kassier und Herr Anton Schlickenrieder zum Schriftführer gewählt. Im September 1947 erhielt der Verein die Lizenzierung als „Obst- und Gartenbauverein Mering". Aus dem Bericht von Schriftführer Schlickenrieder ist zu Ersehen, wie schwierig es vor der Währungsreform war, Gartengeräte und Jungbäume zu besorgen. Durch Emsigkeit und Beschaffungskunst der gesamten Vorstandschaft konnten 95 Obstbäume und 40 Beerensträucher verteilt werden. Dem Baumwart, Herrn Ludwig Neßl, standen mit Herrn Schwarz und Herrn Kügle zwei ausgebildete Fachkräfte für die Betreuung der Gärten zur Seite. Große Mengen Spritzmittel, ca. 250 Kg Karbolineum und Kupferkalk, wurden 1947 versprüht, doch der Erntesegen viel durch große Trockenheit gering aus. Vorsorglich deckte man sich mit Geräten und Baumpflegemitteln ein, weshalb dem Kassier um die Vereinskasse unbehaglich wurde. Die Währungsreform brachte den Verein um die letzten Barmittel, aber es war Ware da, und dem Kassier war wieder wohler.

1949: Herr Michael Dosch wurde 1949 zum 2. Vorstand gewählt, das Amt des Kassiers übernahm Herr Leonhard Schmid. Aus der Not der vorangegangenen Zeit, kam wieder eine rege Vereinstätigkeit auf.

1954: 1954 wurde an das einzig noch lebende Gründungsmitglied, Herrn Ökonomierat Guggumos und an Herrn Ignatz Königer, für 40- jährige Mitgliedschaft, die goldene Ehrennadel verliehen. Bürgermeister Königer sprach werbende Worte für Ortverschönerung durch Blumenschmuck. Lehrfahrten an den Bodensee wurden durchgeführt und Bezirksobst- und Gartenschauen besucht. Das Vorführen von Farbtonfilmen gab den Fachvorträgen eine besondere Note. Heimisches Obst ist in den Geschmackswerten dem ausländischem überlegen. Breite Beachtung fanden die empfohlenen Gebietsobstsorten und das Veredeln mit geeigneten Edelreisern. Eine Motorkarrenspritze wurde angeschafft, wozu die Baywa Mering einen Zuschuss von DM 100.- gab.

1957: Der Nutzgarten kam voll zur Geltung. Kreisfachberater Ketzer aus Friedberg, erklärte 1957 den bereits bewährten, neuzeitlichen Baumschnitt an jungen und alten Bäumen. Zum Vogelschutz wurde aufgerufen, den unsere Singvögel sind die billigsten und eifrigsten Schädlingsvertilger, weshalb Nistkästen aufgestellt werden sollen. In einem Vortrag „Esst mehr Obst und ihr bleibt gesund", wurden die Erzeugnisse aus dem eigenen Garten besonders hervorgehoben, sowie auf die heilende und krankheitsverhütende Wirkung von Gemüse-, Obst- und Beerensäften hingewiesen. Zum besseren Verständnis wurden neben den Referat-Vorträgen auch Lichtbilder gezeigt. Lichter Baumschnitt, genügend Düngung und leider auch vermehrte Spritzung mit den aufkommenden Sprühmitteln wurde empfohlen. Schenkt den Bäumen größte Aufmerksamkeit und Pflege, so wie ihr Eure Kinder erzieht, war der Zuruf eines Vortragenden.

1962: Nach 16- jähriger mühevollen Aufbauarbeit in den Nachkriegsjahren stellte 1. Vorstand Meier sein Amt zur Verfügung. Bei der Neuwahl 1962 wurden die Herren Karl Schallermeir zum 1. Vorstand, Josef Kratzer zum 2. Vorstand, Leonhard Schmid zum Kassier, Anton Schlickenrieder zum Schriftführer, sowie August Meier, Georg Steinbrecher und Hugo Ringenberger zu Beisitzern gewählt. Der Jahresbeitrag wurde von bisher DM 2.- auf DM 2,50.- und 1966 auf DM 3.- erhöht. Gartenbauinspektor Hermann aus Augsburg gab Vorträge mit Lichtbildern, worin auch Gartengestaltung und Blumenschmuck angesprochen wurde.

1967: Bei einer Neuwahl 1967 wurde Kassier Leo Schmid, nach 18- jähriger Tätigkeit von Max Seiler und Schriftführer Anton Schlickenrieder nach 21- jähriger Tätigkeit von Gustav Schmid abgelöst. Hugo Ringenberger als Vereinsfachberater führte von nun an jährlich gut besuchte Schnittkurse durch und gab lehrreiche Vorträge. Als Gärtnermeister im Botanischen Garten in Augsburg, wurden von ihm, neben dem Obstgarten auch Ratschläge für Gartengestaltung, Ziergehölze, Gemüseanbau, Rasenpflege, Blumenschmuck und Zimmerpflanzen gegeben. Während des Jahres wurden mehrere Fachvorträge gehalten und Lehrfahrten unternommen. Bei einer Blütenfahrt führte Herr Grunov, vom Gartenamt Augsburg, die Meringer Besucher durch Alt-Augsburg, mit Stadtgärtnerei und Botanischen Garten. In einer Versammlung würdigte Landrat Fabian Kastl die Arbeiten der Gartenbauvereine und forderte zu mehr Beteiligung an den Blumenschmuck-Wettbewerben auf. Gartenbau-Ing- Schindler, vom Landesverband München, hielt einen Vortrag über „Die Blume als Begleiterin im Leben". Zum Erntedankfest 1969 schmückte der Verein erstmals die St. Michaels Kirche mit den schönsten Blumen und Früchten von Garten und Feld.

1970: Die Neuwahl 1970 brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Karl Schallermeir, 2. Vorstand Stefan Berschneider aus Merching, 1. Kassier Max Sailer, 2. Kassier Otto Karl, Schriftführer Gustav Schmid, Vereinsberater Hugo Ringenberger. Beisitzer August Meier, Leo Schmid und Josef Bernhard. Um den steigenden Kosten gerecht zu werden, musste der Jahresbeitrag ab 1971 auf DM 5,00 heraufgesetzt werden.

1971: Zum 70-jährigen Vereinsbestehen 1971, wurde in Verbindung mit der Marktgemeinde Mering, welche auf Ihr 950-jähriges Ortsbestehen zurückblicken konnte, in verstärktem Maße zum Blumenschmuckwettbewerb aufgerufen. Damit leistete der Verein einen wesentlichen Beitrag zur Ortverschönerung. Am 9. Oktober 1971, konnte im festlich geschmückten „Greifhanssaal" der Jubiläumsabend „70 Jahre Obst- und Gartenbauverein Mering" gefeiert werden. Landrat Kastl als Schirmherr, zeichnete langjährige und verdiente Mitglieder mit goldenen und silbernen Ehrennadeln aus. Die Kolpingkapelle sorgte für die musikalische Umrahmung dieser geschmackvoll ausgerichteten Feier. Landesverbandsdirektor Pfannschmidt überbrachte in einer äußerst temperamentvollen Rede die Grüße des Verbandspräsidenten und bemerkte unter stürmischem Applaus, dass Mering eine saubere und schöne Gemeinde ist. Landrat Kastl und Bürgermeister Heinrich ehrten die Sieger des Blumen – und Vorgartenwettbewerbs und überreichten die von der Gemeinde gestifteten Präsente. Durch Spenden von Gönnern und einem Hektoliter Freibier, gestiftet vom Brauereibesitzer Herrn von Grauvogl, war die Veranstaltung in jeder Hinsicht gerettet. Am darauf folgenden Sonntag, den 10. Oktober 1971 zum Erntedankfest, wurde im Gottesdienst der verstorbenen Mitglieder gedacht. Pfarrer Kurt Engelhardt würdigte die Verdienste des Vereins und bedankte sich für die Ausschmückung der Kirche.

1973: Die Kreiszusammenlegung 1973, infolge der Gebietsreform, war Anlass weshalb Kreisvorstand Kastl sein Amt niederlegte. Der neue Kreisfachberater, Alois Wegmann, baute ab 1973, unter Landrat Josef Bestler, die Beratungsstelle im Landratsamt Aichach-Friedberg, zum Nutzen der Ortsvereine aus. Mit Ihm gewann der Kreisverband einen profilierten Referenten. Hugo Ringenberger, ab 26.3.1976 2. Vorstand, setzte sich für die Abhaltung monatlicher Fachvorträge ein. Am 8. Oktober 1976 fand im schönen Saal des Papst-Johannes-Hauses der Jubiläumsabend „75 Jahre Obst-und Gartenbauverein Mering" statt, zu dem 2. Landrat Max Sedlmeir die Festrede hielt. Geistlicher Rat Kurt Engelhard erinnerte, dass nicht nur mit Dünger und menschlicher Arbeit die Pflanzen wachsen, sondern der Herrgott auch seinen Segen beisteuert. Erster Bürgermeister Josef Heinrich, wohl von den großen Kartoffeln und Riesensellerie angetan, trat an diesem Abend dem Verein bei und konnte somit seine Humorvolle Rede mit „Liebe Mitglieder" beginnen. Vereinsmitglied Martin Schallermeier zeigte in einem Lichtbildervortrag die geschichtliche Vergangenheit Merings, aus Sicht des Heimatforschers.

1978: In der Frühjahresversammlung 1978 gab Vorstand Karl Schallermeir seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Er bedankte sich für das in 16 Jahren entgegengebrachte Vertrauen. 2. Vorstand Ringenberger führte von nun an die Geschäfte der Vorstandschaft mit überaus großem Eifer weiter. Infolge der Kreiszusammenlegung Aichach-Friedberg, musste auch noch die Kreisvorstandschaft gebildet werden. Bisher führte Herr Lang aus Friedberg die Geschäfte des Kreisverbandes. Bei der Neuwahl, am 11. Dezember 1978 ging Herr Kling, 1. Bürgermeister von Friedberg, als 1. Vorstand und Herr Gammel als 2. Vorstand, zugleich auch Geschäftsführer, hervor. Der Verband erhielt den Namen „Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Friedberg".

1979: In der Frühjahresversammlung, am 23. März1 1979, wurde Hugo Ringenberger zum 1. Vorsitzenden gewählt, der zugleich das Amt des Vereinsberaters inne hat. Mit Frau Ingeborg Bandey, einer „Zuagroasten" Berlinerin, wurde erstmals in der Vereinsgeschichte eine Frau in die Führung der Vorstandschaft gewählt. „Icke" als 2. Vorstand-(in), mit übersprudelnden Ideen, entwickelte sich zur genialen Organisatorin und rührigen Mitarbeiterin. Kassiererin Magda Schallermeir wurde von Rudi Uhlig abgelöst. Gertrude Steinbrecher, Karl Schallermeir, Anton Bichler und Georg Lidl, zugleich Gerätewart, fungierten als Beisitzer. Dem scheidenden Vorsitzende Schallermeir überreichte Kreisgeschäftsführer Gammel die Ehrennadel in Gold des Landesverbandes. Bürgermeister Sedlmeir würdigte die Arbeit der Gartenbauvereines zur Ortverschönerung. Als altes Hausmittel zur Unkrautbekämpfung empfahl er, das Gras länger wachsen zu lassen und dann mit der Sense zu mähen, sofern man das noch kann. Zum Abschluss des Abends zeigte Herr Gerlach die Tonbildschau „Mering aus der Sicht eines Zuagroastn". 1979 beteiligte sich der Verein erstmals mit einem Blumenwagen an einem Festzug, aus Anlass zum 30- jährigen Bestehen der Feuerwehrkapelle Mering. Ein künstlerisch gestalteter Riesenpfau, gesteckt aus Tausenden Blüten, begeisterte bei schönstem Wetter die Zuschauer. In der Herbstversammlung übergab 2. Bürgermeister Hermann Huber an die Teilnehmer des Meringer Blumenschmuck- Wettbewerbes wertvolle Preise, wie Handrasenmäher, Baumscheren- und Sägen, Gartenharken und Pflegebücher, wozu die Gemeinde DM 500.- zur Verfügung stellte. Wolfgang Kienast zeigte Farbtonfilme vom Festzug, Seifenkistenrennen, Feuerwerk und Volksfestbegebenheiten. Der Beitrag wurde von DM 5.- auf DM 8.- erhöht. 1979 wurde auch erstmals eine Adventfeier, an feierlich gedeckten Tischen bei Kerzenlicht, mit Stubenmusi und Mundartgedichten von Familie Oswald, abgehalten.

1980: Am 24. April 1980 drohte die angekündigte Monatsversammlung wegen Schneechaos auszufallen. In ganz Deutschland fielen riesige Mengen Schnee, die den Verkehr auf Straße und Schiene lahm legten. Bäume und Starkstrommasten knickten unter der Schneelast, das fast ganz Bayern für 2 Tage stromlos war. Eine Stunde vor Beginn der Versammlung hatte Mering wieder Strom und Christian Weber konnte seinen Florida-Vortrag über die Leinwand laufen lassen. Am ersten Meringer Michaelifest, am 28. September 1980, beteiligte sich der Verein ebenfalls. Zur Weihe des neuen Altars in St. Michael, übergaben zwei Kinder einen Geschenkkorb mit Obst- und Gartenerzeugnissen an Bischof Josef Stimpfle. Der Verkaufsstand mit garnierten Brotschnitten, Obst, Säften und Blumen, sowie sportlicher Trockenskilauf, Stelzengehen und Kletterbaum, erbrachten einen Betrag von DM 1120.- der an unseren, zwischenzeitlich zum Dekan ernannten Pfarrer Kurt Engelhard, als Scherflein für die Kirchenrenovierung, übergeben werden konnte.

1981: Ab 1981 wird der Mitgliedsbeitrag im Bankeinzugsverfahren kostenlos von der Sparkasse Mering getätigt. Der Frühjahresputz unserer Straßenränder und um die Feldkreuze, die Aktion „saubere Landschaft", an der sich auch viele Kinder beteiligen, wird vom Verein jährlich durchgeführt. Die Unratsammlung besteht aus Flaschen, Dosen, Plastik, Schuhen, Kleidung, Autoreifen, Ofenrohren, Drahtzaun, bis zu Autositzen. Ja sogar eine Geldbörse samt Inhalt und Ausweispapieren wurde gefunden. Ein Autofahrer stoppte beim Sammeltrupp und fragte, was hier getan wird. Nach Auskunft und Sicht des Dreckhaufens am Wagen, spendete er spontan 20 Mark an die Saubermacher, welche der Vereinskasse zugute kamen. Aber auch Bürgermeister Sedlmeir und Gemeinderat Oswald laden die Räumtruppe gerne zu einem Zwischenhalt ein und spendieren einen Imbiss oder einen wärmenden Schluck an die freiwilligen Helfer und Fahrer. Zum Abschluss der Aktion wird der vom Landkreis bezuschusste Geldbetrag in Brotzeit umgesetzt. Die letzten Jahre zauberten die Vereinsfrauen in der Vereinshütte ein deftiges Essen auf den Tisch, wobei man hören kann, wie es schmeckt. Bei gemütlichen Gesprächen werden Ideen gesponnen und manches Vereinsvorhaben geboren. Unter der Vereinsführung von Vorstand Ringenberger wurden nicht nur die vielen Fachvorträge, Schnittvorführungen, Gesteckkurse, Fahrten und Besichtigungen von Gartenschauen durchgeführt, sondern auch das gesellige Vereinsleben nahm seinen Platz ein. Man beteiligte sich an Festen anderer Vereine, teils mit Festwagen, hilft mit bei Veranstaltungen für gute Zwecke, wie Sorgenkind, Behinderte, Kindergarten und vieles mehr. Eigene Lichtbildervorträge werden gehalten, im Verein der Advent gefeiert und zu runden Mitgliedergeburtstagen gratuliert. In der ersten Woche im August 1981 liefen die Vorbereitungen für das erste vereinseigene Meringer Sommerfest auf vollen touren. Für das leibliche Wohl, wie Bier, Grillfleisch, Würstel, Käse, Rettich, Fisch Kuchen und Schnaps, sowie sportliche und musikalische Unterhaltung war bestens gesorgt. Doch am Nachmittag öffnete Petrus seine Schleusen, dessen Ventile auch Dekan Kurt Engelhard mit seinem „schwarzem Bruder" Henry Ssempala aus Uganda, beim Besuch des Festes nicht abdrehen konnte. Seit damals wird dieses Sommerfest alljährlich am schönsten grünen Fleck von Mering abgehalten, was mittlerweile schon zum festen Bestandteil der Meringer Festle-Feiern gehört. Das alles verlangt von der Vorstandschaft und den Mitgliedern viel selbstlosen Einsatz. Es ist hoch anerkennenswert, wie fleißig und ideenreich sich die vielen Helfer einsetzen, um ein Fest, je nach bestimmten Zweck, zu gestalten. Am 3. Oktober 1981 feierte der Verein sein 80- jähriges Bestehen. An der Ausschmückung des Festsaales beteiligten sich die Gartenbetriebe Michael Glöttner, Erwin Ullmann und Rita Ringenberger. Bezirksvorsitzender Martin Frehner, 1. Bürgermeister von Ottobeuren, begeisterte die 260 Gartenfreunde mit einer aus dem Stehgreif gehaltenen Rede. Kreisvorsitzender Albert Kling ehrte die langjährigen Mitglieder mit silbernen und goldenen Ehrennadeln. Verdiente Mitglieder erhielten künstlerische Blumenaquarelle von Frau Barbara Eisenbarth. Als Dank für den unermüdlichen Wiederaufbau des Vereins wurden die Urkunden zu Ehrenmitgliedern an die Herren Leonhard Schmid und August Meier überreicht. 1. Bürgermeister Max Sedlmeir übernahm die Preisverteilung zum Blumenschmuck-Wettbewerb.

1982: Am 07. Februar 1982 veranstaltete der Verein erstmals ein Faschings - Kaffeekränzchen unter dem Motto "Mach mal Pause". In der Generalversammlung am 25. März 1982 stand wieder die Vorstandswahl an, die folgendes Ergebniss brachte: 1. Vorstand Hugo Ringenberger; 2. Vorstand Ingeborg Bandey; 1. Kassier Franz Sedlmeir; 2. Anni Bernhard; 1. Schriftführer Gustav Schmid; 2. Günter Reiner; Gerätewart Georg Lidl; Beisitzer Anton Bichler; Erwin Bernhard; Josef Gibisch und Maria Schwab. 1982 war ein Rekordbaumschnitt mit 170 Teilnehmern. An der "Aktion Sorgenkind" beteiligte sich der Verein mit einem Verkaufsstand und am Meringer Trachtenumzug mit einem blumengeschmückten Festwagen. Die jährlichen Altstadtführungen vom "grünen Kreis" werden immer zahlreich besucht. An den Sitzungen des Partnerschafts -Kommitees Mering - Amberieu beteiligte sich der Verein ebenfalls. 1982 beschaffte sich der Verein aus Erwirtschaftung und Zuschuss vom Kreisverband 2 Rasenlüfter. Für die Aufbewahrung der Vereinsgeräte bestand der Wunsch, einen Geräteschuppen in Form einer Blockhütte zu erstellen. Die Familien Leo Schmid und Franz Gelb stifteten dem Verein ihr im Hartwald stehendes Blockhaus, das von der Gemeinde in schwerer Arbeit aus Merings schönsten Platz, der Loamgruab, transportiert wurde. Mit Unterstützung der Gemeinde, Planung von Baumeister Josef Gibisch,  Holzschenkung von Frau Johanna Klopfer, Zimmerarbeit von Robert Ringenberger und durch freiwillige Arbeitsstunden von Mitgliedern, wurde diese Hütte zu einem schönen Haus mit einem Geräteraum ausgebaut.

1984: Bereits am 12. Oktober 1984 konnte Hebauf gefeiert werden. 1. Bürgermeister Sedlmeir wünschte Glück und übergab einen kostbaren Zinnteller. Anschließend gab es ein deftiges Essen, wozu Bäckermeister Franz Egenrieder eine knusprigre Breze von 1 Meter Länge spendierte. 1984 beteiligte sich der Verein am Meringer Faschingsumzug mit einem Wagen "Ringenbergers Most- und Schnapsbrennerei". Auch am Festzug des Spielmannszuges beteiligte sich der Verein mit einem Festwagen, auf dem eine Riesentrompete aus Goldthuja und Blumen aufgebaut war. Im März wurde eine Linde am Vorgarten des Meringer Krankenhauses gepflanzt. Auch traurige Anlässe überschatten den Verein. Am 21. März 1984 wurde unser Ehrenmitglied Leonhard Schmid zu Grabe getragen.

1985: Seit 1985 wird die Jahreshauptversammlung mit einer Abendmesse zum Gertrudentag eingeleitet, wobei verstorbenen Mitgliedern gedacht wird. Die Wahl der Vorstandschaft brachte folgendes Ergebniss: 1. Vorstand Hugo Ringenberger; 2. Ingeborg Bandey; Schriftführer Gustav Schmid; Kassenverwalterin Anni Bernhard; Gerätewart Georg Lidl; Hüttenwart Erwin Bernhard; Beisitzer Franz Sedlmeir; Alois Laaber; Theo Meyer und Ludwig Prasch. Hüttenwart und Oberbauleiter Erwin Bernhard mit Frau Anni lobten den Gemeinschaftsgeist beim Hüttenbau. Von rund 50 fleißigen Helfern wurden in 3.500 Arbeitsstunden, ein nettes Holzhaus, passend in die grüne Insel, errichtet. Außschußsitzungen und Hüttenabende können in den eigenen 4 Wänden abgehalten werden. Als verdiente Mitglieder wurden Karl Schallermeir und Toni Bichler für langjährige Tätigkeit in der Vorstandschaft mit Urkunden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Am 4. August 1985 wurde in einem Festgottesdienst, zelebriert von Dekan Kurt Engelhard und ministriert von der Vorstandschaft, die fertig gestellte Vereinshütte eingeweiht. Nach dem Anzapfen des 1. Bierbanzens durch 1. Bürgermeister Sedlmeir, gaben die Obrigkeiten durch eine Eröffnungsmaß den Startschuß für das Sommerfest, das immer von einem dankbaren Publikum zahlreich besucht wird. Im Oktober 1985 bepflanzte der Verein den neugestalteten Aufgang zur St. Michaelskirche und setzte im Innenhof des Papst-Johannes-Hauses eine Kugelakazie. Im November erwarb der Verein einen Gartenhäcksler. Die Nikolausfeier mit "Klos und Krampus" und mit Kinderbescherung, gehört schon fest zum jährlichen Veranstaltungsteil.

1986: Am 16.01.1986 verstarb unser Ehrenmitglied Toni Bichler, der unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen wurde. Laut Beschluß der Jahreshauptversammlung 1986 wurde der Vereinsbeitrag auf DM 10.-- erhöht. Auch wird den Mitgliedern zum Familienzuwachs ein Geburtenbaum gepflanzt. Bis heute sind bereits 14 solcher Bäume gepflanzt worden. Auch Vogelschutzhecken wurden gepflanzt, sowie am Altenheim eine Linde mit Ruhebank gesetzt und im Krankenhausgarten eine Sitzbank mit Abfallkorb aufgestellt. Sogar in der Partnerstadt Amberieu steht eine Linde aus Mering. Das Sommerfest 1986, bei idealem Wetter von 3 Maß im Schatten, hatte Besuch von 14 Chinesen, die Anfangs mit Maßkrügen nicht umzugehen wußten, doch bald gehörte auch "Prost" und "Oans, zwoa, gsuffa" zu ihrem erweiterten Wortschatz. Beim Tauziehen aber wurden sie von den stämmigen Bayern glattweg vom Rasen gefegt. Zu jeder verkauften Maß wurde ein Tombolalos vergeben, wobei ein Chinese den Haupttreffer für einen Gartengrill zog. Am 3. Oktober 1986 konnte der Verein sein 85- jähriges Bestehen mit einem Festabend begehen, an dem auch Kreisvorsitzender Albert Kling und Kreisfachberater Alois Wegmann beiwohnten. Die Urkunden zu Ehrenmitgliedern erhielten Herr Josef Kratzer und Herr Anton Schlickenrieder. Weiter wurden noch 12 silberne und 7 goldene Ehrennadeln vergeben. 2. Bürgermeister Hermann Huber, der die Preise an die Teilnehmer am Meringer Blumenschmuckwettbewerb übergab, wobei jeder Teilnehmer zusätzlich eine Gießkanne erhielt, beendete seine Ansprache mit einem treffenden chinesischem Sprichwort: "Willst Du Dich einen Tag lang freuen, dann trinke eine Flasche Wein. Willst Du Dich aber Dein Leben lang erfreuen, dann werde Gärtner." Zum Erntedanksonntag wurde eine 2 Meter hohe Vase aus Geflecht, zu einem Kunstwerk mit Blumen und Früchten gesteckt. Den Boden zierte echter Rasen. Apfelbaum, Getreidemandl, Garten- und Feldfrüchte fügten sich harmonisch in den gesamten Altarschmuck mit ein. Pfarrer Kurt Engelhard bedankte sich im Namen aller Kirchenbesucher beim Verein über das gelungene Kunstwerk.

1987 - 1988: Am 25.03.1987 verstarb unser Ehrenmitglied Karl Schallermeir, nach längerer Krankheit im Alter von 69 Jahren. Mit Ihm verlor der Verein einen Mann, dem als langjähriger Vorstand immer das Wohl des Vereins am Herzen lag. Am Platz vor der Vereinshütte wurden schattenspendende Bäume geplanzt. Alljährlich wird dort ein Dengel- und Mähkurs abgehalten, an dem sich die Kursteilnehmer mit Schwung am Mähen mit der "Seges" versuchen können. Am Umzug der Kleinkalieberschützen die am 5. Juli 1987 ihr 65- jähriges Bestehen feierten, beteiligte sich der Verein mit einem Festwagen, auf dem eine Schützenscheibe aus Grün und Blumen aufgebaut war. Am 20. November 1987 verstarb unser Ehrenmitglied Josef Kratzer, der 12 Tage vorher noch seinen 80. Geburtstag feiern konnte. In der Jahreshauptversammlung 1988 sprach Vorstand Hugo Ringenberger über Sinn und Unsinn der Spritzerei mit chemischen Mitteln. Die Vereinsaktivitäten nehmen von Jahr zu Jahr zu. Letztes Jahr waren 70 größere Aktionen zu verzeichnen. Die Wahl der Vorstandschaft brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Hugo Ringenberger, 2. Inge Bandey, Schriftführer Gustav Schmid und Josef Labus, Kassenverwalter Anni Bernhard, Gerätewart Adam Kopp, Beisitzer Alois Laaber, Theo Meyer, Ludwig Prasch und Georg Scheicher. Der fleißige Einsatz von den "Jungen Rentnern" bei den Arbeitseinsätzen wird immer dankend anerkannt und muß höchst gelobt werden. Was tät mer, wenn mer de net hättn? Am 30. September 1988 fuhr eine Abordnung des Vereins mit dem Partnerschaftskomitee nach Amberieu und pflanzte dort eine mitgeschmuckelte 15- jährige Linde in der Meringer Straße. Vorstand Ringenberger überreichte auf gut Meringerisch einen Gieaßer und wünschte, die Linde möge als weiteres Zeichen vertiefter Freundschaft, sichtbar für alle, gedeihen. Damit ging ein langersehnter Wunsch vom Verein und der Marktgemeinde Mering in Erfüllung. Der Verein ist stehts bemüht, für soziale Zwecke, sein Scherflein in Form von Sachspenden beizutragen. So wurde am neu erstellten Meringer Altenheim, am 12. November 1988 eine Linde mit Ruhebank gesetzt, wobei auch 2. Bürgermeister Herman Huber, beim Einschlagen der Pflöcke mit dem Vorschlaghammer, kräftig zulangte. Der Baum möge Schatten spenden, Lindenblüten für Tee bringen und die nebenstehende Bank zur Ruhe einladen. Die Schwester Oberin bedankte sich beim Verein für diese sinnvolle Stiftung. Nach einer Führung durch die Einrichtungen des Heimes, wurden die Helfer von den Schwestern mit Kaffe und Kuchen bedient.

1989: Viel Arbeit machte der Faschingswagenbau bei eisiger Kälte, zum Jubiläumsumzug "25 Jahre Faschingskomitee Mering", am 5. Februar 1989. Mit Unterstützung der Familien Swoboda, Hanrieder, Ernst, Gammel und den vielen Helfern, ist auch dieser Raketenabschußwagen bestens gelungen. Die Aufschrift: "Weil wir in Mering keinen Platz mehr finden, pflanz`mir am Mond die ersten Linden", sollte auf die jährlichen Baumpflanzungen hinweisen. Bei den Umzügen am Faschingssonntag in Mering und am Faschingsdienstag in Friedberg, wurden unter anderm 80 Liter Most und 25 Kilo Bonbon an die Zuschauer verteilt. Im Turnus von 3 Jahren werden die katholische Michaelskirche und die evangelische Johanneskirche, vom Verein zum Erntedanksonntag geschmückt, wofür sich beide geistlichen Herren besonders bedankten. Am 10. September 1989 beteiligte sich der Verein am Umzug "40 Jahre Feuerwehrkapelle Mering", mit einem blumengeschmückten Festwagen, gezogen von einem Pferdegespann. Ohne Selbstlob konnte man sagen, daß es der schönste Wagen im Festzug war.

1990 - 1991: 1990 beschaffte sich der Verein 20 große Sonnenschirme, wozu von den Vereinsschlossern die Schirmständer selbst dazu gefertigt wurden. Bei Abhaltung von Freiluftfesten ist somit Schutz von oben gegeben. Für karitative Zwecke werden diese Schirme kostenlos verliehen. 1990 kam in jeder Vorstandssitzung, unter anderem, die Ausrichtung der Jubiläumsfeier zum 90- jährigen Vereinsbestehen zur Sprache. Aus Umfragen bei den Mitgliedern, vor allem bei den langjährigen, kam die Vorstandschaft zu dem Entschluß, als herausragendes Ereignis eine Vereinsfahne anzuschaffen. Die anfallenden Kosten sollen aus Vereinsmitteln und Spenden von Mitgliedern und Gönnern aufgebracht werden. Nach Einholung von Angeboten und nach mehreren Gesprächen  mit dem Fahnenhersteller, wurde der Fahnenentwurf erstellt. Am 29. April 1990 wurde der Kaufvertrag getätigt.  Das vorjährige Sommerfest begann mit einer Feldmesse, zelebriert von Prof. Wil. Gessel. Zum Schluß hieß es nicht wie gewohnt, "gehet hin in Frieden" sondern "bleibet sitzen in Freundschaft und Gemütlichkeit". Und die Leute blieben sitzen, unter den schattenspendenden Sonnenschirmen, bis am Abend dann Petrus mit einem erlösenden Regenguß den Schlußstrich für das gutgelaufene Fest zog. Zum Tag der Deutschen Einheit hatte der Marktgemeinderat am 3. Oktober 1990, auch Vertreter der örtlichen Vereine zu einer Feier in den neuen Bauhof Mering eingeladen. Die Vereine spendeten einen Geldbetrag, der an die frühere DDR - Gemeinde Röhrsdorf bei Chemnitz, zur Verwendung eines guten Zweckes übergeben wurde. Am 31. Januar 1991 hielt der Verein, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Landkreis, einen Vortrag über Müllvermeidung und Abfallwirtschaft ab. 1. Bürgermeister Max Sedlmeir bedankte sich für den Anstoß zu dieser Aufklärungsveranstaltung und er machte die vielen Besucher, die den Saal brechend voll füllten,  mit dem schwierigen Müllproblem und der Wertstoffsammelstelle bekant. Ein Festausschuß wurde gegründet. Er soll sich um alle notwendigen Einrichtungen für einen möglichst reibungslosen Festablauf sorgen. Nach Satzung stand zur Jahreshauptversammlung 1991 die Neuwahl der Vorstandschaft an. Die setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorstand Hugo Ringenberger, 2. Vorstand Werner Schwegler, 1. Schriftführer Gustav Schmid, 2. Schriftführer Josef Labus, 1. Kassenwart Edeltraud Dänemark, 2. Kassenwart Renate Prasch, Hüttenwart Georg Scheicher, Gerätewart Erwin Bernhard, Beisitzer Finni Schneider, Inge Morenweiser, Georg Huber, Theo Meyer, Ludwig Prasch, Alois Laaber. Der Festausschuß für das 90- jähride Vereinsjubiläum setzt sich wie folgt zusammen: Georg Scheicher, Finni Schneider, Inge Morenweiser, Edeltraud Dänemark, Renate Prasch, Ingeborg Bandey, Hugo Ringenberger, Werner Schwegler, Josef Labus, Georg Huber, Siegfried Kampczyk, Theo Meyer, Martin Schallermeir, Sigmund Reinbold, Max Schamberger, Anton Gutenthaler, Alois Laaber, Ludwig Prasch, Gustav Schmid und Josef Oswald. Mit Untestützung der Marktgemeinde, des Kreisverbandes und vor allem der Treue und Mitarbeit der Mitglieder hofft die Vorstandschaft, ein dem Verein verpflichtendes und würdiges Jubiläum zu begehen, was seinen Höhepunkt mit dem Festabend am 19.07.1991 und der Fahnenweihe am 21.07.1991 und dem anschließenden Sommerfest erreicht.

1991: Am Jubiläumsfestzug "70 Jahre Kolpingkapelle Mering" beteiligte sich der Verein mit einem Festwagen, auf dem eine Strohpuppe mit Tuba aufgebaut war. Das herausragende Ereignis in diesem Jahr war aber unsere 90 Jahr Feier. Der Verein hatte sich entschlossen eine Fahne anzuschaffen und in Zusammenarbeit mit dem Festausschuß wurden Vorschläge erarbeitet, Rat von der Geistlichkeit und der Gemeinde eingeholt, denn die Fahne sollte ein Schmuckstück mit Darstellungen von Verein und Gemeinde werden. Die Umsetzung unserer Vorschläge ist der Fahnenstickerei Kössinger dann so gut gelungen, dass die Fahne auf der Handwerksmesse in München als "schönste Zier des Vereins" ausgestellt war. Finanziert wurden die Fahne und die Festschrift durch Spenden von Mitgliedern und Gönnern, Zuschüssen vom Ortspfarrer Dekan Engelhard und der Gemeinde und durch Inserate. Nun begannen die weiteren Vorbereitungen für die Ausrichtung des Jubiläumsfestes. Die Festschrift,  „90 Jahre Obst- und Gartenbauverein Mering“, gestaltet von den Graphikern Siegfried Kampczik und Fritz Nertinger, mit Meringer Bildern von Martin Schallermeier und Sigmund Reinbold schildert die Chronik der ersten 90 Jahre sehr ausführlich . Am 19. Juli begannen die Feierlichkeiten mit dem Festabend im geschmückten Papst-Johannes-Haus. Die Dekoration übernahmen die Gartenbaubetriebe Ullmann, Glöttner und Bida. Den Festakt umrahmte die Kolpingkapelle mit festlicher Musik. Unter den 300 Festgästen waren vom Kreisvorstand Albert Kling, Max Gammel und Alois Wegmann, viele Ortsvorstände des Landkreises, Bürgermeister Max Sedlmair und viele Gemeinderäte. Der  Dank galt allen Spendern die zu Finanzierung u. Ausrichtung des Festes beigetragen hatten.  Alle Festredner würdigten die gut gelungene Festschrift, die Beiträge des Vereins zu Blumenschmuck, Baumpflanzungen, Ortsverschönerung und die Fachvorträge von  Vorstand Hugo Ringenberger. An langjährige Mitglieder wurden 7 Gold- und 17 Silbernadeln überreicht.Das große Ereignis des Abends war die Vorstellung der neuen Vereinsfahne. Vortrefflicher als unser Mitglied Sigmund Reinbold konnte dies wohl keiner tun. Bedenken gegen das Vorzeigen einer ungeweihten Fahne wischte er mit der Bemerkung: "Ja, dann derf mer oa ungetaufts Kindla o it oaschaugn" beiseite. Er verglich die Fahne mit einer Münze, die eine Wert- und eine Kopfseite hat, mit wohlbedachten Bildern, die einen Bezug zum Verein, den Jahreszeiten, Schutzpatronen und zum Markt Mering mit Malerwinkel und Michaelskirche haben.Die Trachtenjugend sorgte mit Tanzeinlagen für eine Auflockerung des Festabends. Zu den Klängen der Kolpingkapelle zog sich der unterhaltsame Teil des Festes dann bis Mitternacht hin. Sonntag den 21.07 zogen unter den Klängen von Kolpingkapelle und Spielmannszug viele Vereine und Fahnenabordnungen, in die Pfarrkirche ein. Mädchen und Buben trugen die verdeckte Fahne, das Fest- und das Totenband zum Altar. In der vollbesetzten Kirche wurde die Fahne geweiht. Kinder trugen Gedichte vor und Pfarrer Dormann von der evangelischen Kirchengemeinde in Mering wies in seiner Predigt auf die Stationen des Menschen im Leben und Tod hin und würdigte die Tätigkeiten des Gartenbauvereins in Bezug auf Natur und Schöpfung.  Nach der Weihe ging es im Festzug mit Musik, vielen Vereinen, Fahnenabordnungen und großer Beteiligung der Bevölkerung zum Festplatz in der "Loamgrubn", dem schönsten grünen Platz von Mering, wie ihn Pfarrer Engelhard bezeichnete, um das "9. Meringer Sommerfest" zu feiern. Die Sonnenschirme unter denen sich die vielen Besucher wohl fühlten gaben ein schönes Bild ab. Es war ein gelungenes Fest, an dessen Ende man oft hörte: "Schön wars!"

1992 - 1994: In den folgenden Jahren reichte der Hüttenanbau nicht mehr aus, um die nun angeschafften Geräte, Sonnenschirme, Biertischgarnituren, Holzteile und Werkzeuge in der Hütte zu lagern. Den kostenlosen Bauplan für den 2. Hüttenanbau erstellte unser Mitglied und Baumeister Josef Gibisch. Viele Vereinsmitglieder begannen mit der Arbeit: Bauholz schälen im Wald, zum Sägewerk fahren, Zuschnitt der Hölzer und Abbinden, Bodenplatte betonieren, Aufbau der Blockwände und des Dachstuhls, Dachdeckung, Toranfertigung, Spenglerarbeiten und Imprägnierung. Mit Unterstützung von Georg Mayer, Hans Wurm, den Firmen Guggumos, Ludwig Ortlieb, Erwin Lutz, Robert Ringenberger, Schreinerei Bartl und Manfred Huber, alles Vereinsmitglieder, war der Anbau, der sich gut passend an die Hütte anfügt, mit 900 Stunden Eigenleistung erstellt. Bauleiter Alois Laber und 1. Vorstand Hugo Ringenberger hatten alle Hände voll zu tun, die Arbeiten zu koordinieren. Am 29.Dezember 1993 konnte Hebauf gefeiert werden. Es war wieder Platz für die Unterbringung der Vereinsgeräte.

1994 - 1995: Der erste Kurs für Nistkastenbau fand am 19.04.1994 an der Hütte statt. Von den Kindern und ihren Eltern wurden 30 Nistkästen für unsere Vögel, den natürlichen Schädlingsvertilgern gezimmert. Das bereits zum Bausatz zugeschnittene Holz und die Schrauben stellte der Verein kostenlos zur Verfügung. Dieser Kurs wird seither jährlich vor allem für die Jugend durchgeführt. Im April 1995 wurde auf dem gemeindlichen Grundstück Nr. 1233, an der Meringerzeller Straße vom Verein eine Streuobstwiese gepflanzt. Die Gemeinde  stellte dazu 20 Laubbäume und 350 Sträucher zur Verfügung, weitere 18 Obstbäume stiftete der Verein. Mit einem Großeinsatz von Helfern wurden in 250 Arbeitsstunden alle Gehölze gepflanzt. Bei diesem Arbeitseinsatz war auch Bürgermeister Sedlmair und Radio RT.1 mit einem Fernsehteam anwesend. Später setzte der Verein eine Ruhebank hinzu, die gerne von Spaziergängern benützt wird.  Zur 864. Fußwallfahrt 1995 trugen kräftige Vereinsmitglieder das gewichtige Wallfahrerkreuz nach Andechs und zurück.

1996: Am 9. Juni, zum Jubiläum „75 Jahre Kolpingkapelle Mering“ beteiligte sich der Verein im Festzug mit einem Blumenkarren, gefolgt von Fahne, Blumenkindern und vielen Gartenfreunden, zusätzlich schmückten Vereinsmitgliedern noch 2 Kutschen. Am  1. September ging unser Pfarrer, Dekan Kurt Engelhard nach 31 Jahren Seelsorge in den Ruhestand. Zur Erinnerung an sein Wirken setzte ihm der Verein im Leonhardshof eine Linde mit Gedenkstein. Pfarrer Johannes Schaufler wurde am 08. September unter großer Beteiligung von Vereinen und Bürgern zur Installations-Messe in die Kirche geleitet.  Nach seiner Einführungspredigt meinten die Besucher, dass Mering in ihm einen sympathischen Nachfolger von Pfarrer Engelhard habe. Der evangelische Pfarrer Martin Dormann überreichte ihm als Willkommensgeschenk eine Schaufel und deutete an, was es in Mering alles „umzuschaufeln“ gäbe. Anschließend wurde das Pfarrfest gefeiert, an dem sich auch der Gartenbauverein aktiv beteiligte.

1997: In der Gertrudenmesse am 20. März schilderte Kaplan Werner Eyner das Leben der hl. Gertrud, der Patronin der Gärtner. Er fand bei seiner Recherche, dass die hl. Gertrud auch gegen Mäuse- und Rattenplage geholfen haben soll. Geschrieben steht ferner: „St. Gertrud mit der Maus, treibt die Spinnerinnen raus.“  Das soll heißen, dass für die Frauen am 17. März die winterliche Spinn- und Webarbeit vorbei ist und die Feldarbeit beginnt. In der anschließenden Jahreshauptversammlung wurden an langjährige Mitglieder 6 goldene und 17 silberne Ehrennadeln überreicht. Aus den Berichten der Vorstandsmitglieder war zu entnehmen, dass 1996 wieder ein ertragreiches Vereinsjahr gewesen ist. Über 120 Aktivitäten waren zu verzeichnen, davon allein 38 Arbeitseinsätze. Trotz vieler Ausgaben gab es einen geringen Überschuß. Erwähnt sei, dass alle Kurse und Fachvorträge für die Besucher kostenlos sind. Die Revisoren bescheinigten der Kassenverwalterin eine genaue und sparsame Haushaltsführung. Noch einmal ließ 1. Vorstand Ringenberger die wichtigsten Vereinsarbeiten Revue passieren. Für die gute Zusammenarbeit und die tatkräftige Mithilfe dankte er allen Helfern und den Mitgliedern für die Vereinstreue. Bedauert wurde das Ausscheiden aus der Vorstandschaft auf eigene Wunsch von Inge Morenweiser, Georg Scheiche und Theo Meyer, die sich aber zu weiterer Mitarbeit im Verein bereit erklärten. Zum Schluß des Vorstandsberichtes gab Hugo Ringenberger bekannt, dass er sich nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Öffentlich wurde sein unermüdliches Wirken gewürdigt. Durch sein Bekanntsein im Landkreis wurde der Obst- und Gartenbauverein das , was er heute ist, ein tragender Verein, bekannt in der Öffentlichkeit durch seine Fachvorträge, Kurse, Gartenratschläge, Landschaftsschutz, Mitgestaltung eigener, kirchlicher und öffentlicher Feste, Besitz einer Vereinsfahne, fachbezogene und kulturelle Ausflüge und nicht zu vergessen, die Geselligkeit in unserer Marktgemeinde Mering. Die Neuwahl der Vorstandschaft brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Werner Schwegler, für den 2. Vorstand stellte sich nach einem Jahr Georg Ernst zur Verfügung. Schriftführer wurden Gustav Schmid und Josef Labus, Kassenverwalterinnen Renate Prasch und Fini Schneider. Beisitzer: Alois Laber (Hüttenwart), Georg Huber (Gerätewart), Hilde Schwarz, Ludwig Prasch, Willi Gaisbauer, Gerhard Kahn und Thomas Lux. Der Mitgliedsbeitrag wurde nach Abstimmung mit großer Mehrheit von 12 auf 15 DM pro Jahr erhöht. Abschließend zeigte unser Vereinsmitglied Günther Peschke einen 3-D Diavortrag vom Sommerfest. Zum Jubiläum „85 Jahre Almarausch“ baute der Verein 1997 einen Festwagen  mit Bandltanz-Mast, geschmückt mit Blumen und 20 m langen Girlanden. Im Festzug verteilten Kinder vom Wagen Blumen an die Zuschauer. Schon eine Woche später war Jubiläum „75 Jahre KK-Schützen“ und „125 Jahre Veteranen und Soldatenkameraden“.  Auch daran beteiligte sich der Gartenbauverein  mit einem Festwagen. Für die Bespannung der Festwagen stellte jeweils Mitglied Thomas Wurm seine Pferde zur Verfügung. Am Sommerfest 1997 zelebrierte erstmals Johannes Schaufler die Feldmesse. Auch der Eröffnungsruf: „oazapft is“ erschallte erstmals vom  neu gewählten 1. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler in die Menge. Unser langjähriger Vorstand Hugo Ringenberger wurde für seine Verdienste und 19 jährige Vereinsführung zum Ehrenvorstand ernannt. Erster Vorstand Schwegler übergab ihm symbolisch eine Ruhebank. Bei zünftiger Blasmusik von der Kolpingkapelle herrschte großes Gedränge an den Verkaufsständen. Über 100 Kuchen wurden gespendet, am Abend war alles ausverkauft. Bei herrlichem Wetter war es wieder ein schönes Fest.  Zum Wettbewerb „Heimisches Obst“ vom Kreisverband brachte 2. Vorstand Georg Ernst 63 Obstsorten aus Meringer Gärten zur Ausstellung in Friedberg. Für diesen Fleiß wurde ein Obstbaum überreicht.

1998: Der Baumschnittkurs 1998 wurde von Ehrenvorstand Ringenberger im Lippgarten abgehalten. Schwer war die Arbeit in den dicht verwachsenen Kronen des alten Bestandes. Das Schnittholz gab große Reisighaufen, die mit dem vereinseigenen Häcksler aufgearbeitet wurden. Für die Nachpflanzung abgestorbener Bäume durch Wildverbiss spendete Landwirt Georg Wohlmuth 14 Jungbäume aus seinem Wald für die Streuobstwiese. Zu ihrer Erstkommunion erhielten 8 Kinder von Mitgliedern Glückwünsche und ein weißes tränendes Herz.  Am 5. September wurde das Jubiläum: „25 Jahre Partnerschaft Mering-Amberieu“ gefeiert. Dazu kamen 100 französische Gäste nach Mering. Als Gastgeschenk brachten sie eine Säuleneiche und einen Gedenkstein mit folgender Inschrift: „DIESE EICHE  SYMBOLISIERT DIE KRAFT DER 25 JAHRELANGEN FREUNDSCHAFT ZWISCHEN MERING UND AMBERIEU 1979 – 1998“. Die Pflanzung der Eiche an der Amberieustraße übernahmen Mitglieder unseres Vereins. Auch die Partnerschaftspräsidentin Denise Buisson und die beiden Bürgermeister Gilles Piralle und Hans-Dieter Kandler griffen zum Spaten, den Herr Piralle dann vor seiner Heimfahrt als Geschenk des Obst- und Gartenbauvereins erhielt.  Auch für die Bildung wurde etwas getan. Augsburger Sehenswürdigkeiten wurden bei der Fahrt in einer historischen Tram besichtigt und 1. Vorstand Schwegler ermöglichte eine Führung durch das Euro-Copter-Werk in Donauwörth. Die Vereinsfahrt führte im September mit dem Bus nach Neumarkt zur Landesgartenschau, die beiderseits des alten  Ludwigkanals angelegt war. Den Altarschmuck zum Erntedank übernahm der Verein in beiden Meringer Kirchen. Gemüse und die Blumen spendeten Vereinsmitglieder und Familie Krebold. In der St. Michaels Kirche war Pfarrer Schaufler  vom Aufbau des „offenen Gartentürls“ begeistert. Er verglich die geöffnete Gartentüre mit dem Eingang zum Paradies, der allen Gläubigen offen steht. Die St. Johannes Kirche war mit Blumen, Getreide und Gemüseschubkarre geschmückt und die Decke zierte hängendes Obst. Zur Nikolausfeier  war der Saal im Papst-Johannes-Haus wieder voll besetzt. Die Kinder führten ein Weihnachtsspiel auf,. Bürgermeister Kandler und Pfarrer Schaufler dankten dem Verein für die geleistete Arbeit. Der Nikolaus beschenkte alle anwesenden Kinder und die Besucher sangen zu den Klängen der Stubenmusi Adventlieder. Zum Jahresende 1998 sendete Radio Fantasy-Augsburg eine Stunde lang Musikwünsche des Obst- und Gartenbauvereins und ein Interview, da der Verein dem Fritz-Felsenstein-Haus in Königsbrunn 500 DM gespendet hatte. Viele Gartenfreunde erlebten die Sendung in der Vereinshütte.

1999: Das neue Vereinsjahr begann mit einer Winterwanderung nach Kissing zum Burgstall, wo eine Führung in der Kapelle stattfand. Einen großen Zulauf hatte auch wieder der Nistkastenbau. Aus dem bereits zugeschnittenen Holz zimmerten die fleißigen Bastler 10 Igelhöhlen, 12 Fledermaus-, 12 Staren- und 12 Meisenkästen. Dabei wurden 1200 Schrauben, viele Nägel, Klammern und Dachpappe verbaut. In einer Sammelbestellung wurden von der Kompostieranlage in Augsburg 90 Sack Erde geholt, die die Vorstandsmitglieder auch gleich den Gartenfreunden zustellten. Die Jahreshauptversammlung zeigte auf, wie viel Arbeit im Verein anfiel. 197 Aktivitäten waren zu verzeichnen. In nur einer Stunde zog  das Vereinsgeschehen des vergangenen Jahres  auf der Leinwand an den Gästen vorüber. Zu erwähnen sind aber auch die 109 Glückwunsch- und Jubiläumskarten,  in Gedichtform geschrieben von Vorstandsgattin Gisela Schwegler.  Zum Jubiläum „130 Jahre freiwillige Feuerwehr Mering“ übernahm der Verein den Blumenschmuck am neuen Geräteauto, sowie die Dekoration der Bühne in der Hochtenne und den Schmuck der Fahnengestelle in der Kirche. Beim Festzug anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Gartenbauvereins Thierhaupten  beteiligte sich unser Verein mit Fahne und Fußgruppe. Das Jahr  endete mit der Nikolausfeier, bei der Kinder das Stück „Der verschnupfte Petrus“ aufführten und unser Pfarrer erhielt eine Spende für die Kirche.

2000: Im März stand die Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl an. Revisoren waren Heidi Scheuermeyer und Helmut Heiß. Frau Renate Prasch gab auf eigenen Wunsch ihr Amt als Kassenverwalterin ab. Nachfolger wurde Markus Röhm. Die neu gewählte Vorstandschaft ist auf Seite (??) zu sehen. Die Versammlung beschloss auch die Änderung des Vereinsstatus in e.V., die Eintragung  „Obst- und Gartenbauverein Mering e.V.“ erfolgte dann im Register des Amstgerichts Aichach. Zum landesweit durchgeführten „Tag der offenen Gartentür“ stellten in Mering unser 2. Vorstand Georg Ernst und seine Frau Irene ihren Garten zur Verfügung. Vorgarten, Blumenschmuck am Haus, Gartenlaube, Gartenanlage mit Rasen, Kinderspielplatz, Ziergehölzen und Gartenteich, alles wirkte paradiesisch und natürlich. Im Nutzgarten mit Obstbäumen, Weinstöcken Gemüsebeeten und Beerensträuchern tummelte sich im großen Gehege das Federvieh. Die ganze große Anlage wirkte wie eine kleine Landesgartenschau. Rund 400 Besucher aus nah und fern  fanden sich zur Besichtigung ein. Der Spielplatz an der Vereinshütte erhielt einen neuen Tisch mit zwei Bänken und einen neuen Sandkasten. Auch die Hangabstützung hinter der Hütte mußte erneuert werden.  Heilpraktiker Herr Josef Karl, ein gebürtiger Meringer hielt einen sehr gut besuchten Vortrag zum Thema „ Gesundheit aus dem eigenen Garten“, in dem er humorvoll und in Meringer Dialekt Heilpflanzen, die in unseren Gärten gedeihen, vorstellte. Der Verein besuchte auch die Landesgartenschau in Memmingen und den Vergnügungspark Tripsdrill . Eine 3 tägige Fahrt führte nach Dresden, sowie ins Elbsandsteingebirge und in die Porzellanstadt Meissen. Zum 25 jährigen Bestehen der Sozialstation Mering schmückten Vereinsmitglieder den Festplatz und übernahmen den Getränkeausschank. Auch unserem ehemaligen Pfarrer, Kurt Engelhard gratulierte der Verein zum 75. Geburtstag und überreichte eine Spende für die Orgel. Das Sommerfest begann sehr vielversprechend, doch leider bereitete am Nachmittag einsetzender Regen dem Fest ein zu frühes Ende.. Das Milleniumsjahr 2000 war neben den übrigen Vereinsaktivitäten bereits sehr stark geprägt von den Vorbereitungen für unser Jubiläum „100 Jahre Obst- und Gartenbauverein Mering“. Ein Festausschuß war notwendig um Vorschläge zu erarbeiten und die Ausrichtung des Festes auf mehrere Mithelfer zu verteilen.

2001: Der Festausschuß organisierte auch die Teilnahme  am Faschingsumzug 2001 in Mering. Viele süße Früchte mit wunderschönen Masken und zwei bunten Karren  gingen im Zug mit.  Das Jubiläum selbst soll mit einem Festabend am 9. Juni 2001 beginnen. Die weiteren Feierlichkeiten finden dann während des  Volksfestes statt. Sonntag der 17. Juni beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst, nachmittags schließt sich dann der Festumzug an. Die Feierlichkeiten enden mit dem Auftritt der „Jetzendorfer Hinterhofmusikanten“ am Montag den 18. Juni. Auf zahlreichen Besuch freut sich die Vorstandschaft mit dem Festausschuß. Eine Chronik stellt immer nur eine Zusammenfassung von Geschehen dar, sie kann nie vollständig sein und kann leider nicht alle Namen nennen, die sich um den Verein verdient gemacht haben. Deshalb soll auf diesem Wege allen Vereinsmitgliedern  und Freunden gedankt werden, die sich für die Belange des Obst-und Gartenbauvereins Mering eingesetzt haben, sich für Ehrenämter zur Verfügung stellten und mit ihrem Einsatz  zu einem lebendigen und erfolgreichen Verein beitrugen.